Dies hat jedoch zur Kehrseite, dass uns die Welt zu verstummen droht, dass es zu einerfortschreitenden Entfremdung zwischen Mensch und Welt kommt. Die beiden letztgenannten Formen der Weltbeziehung, insbesondere aber das indifferente Weltverhältnis, werden als Entfremdung wahrgenommen, das heißt: alseine Form der Welterfahrung, bei der Menschen den eigenen Körper, die eigenen Gefühle, die dingliche und natürliche Umwelt oder aber die anderen Menschen als äußerlich, unverbunden und stumm erfahren.Im Gegensatz zu traditionellen Entfremdungstheorien, welche die menschliche Natur, die wahren Bedürfnisse, Authentizität oder Autonomie zum Maßstab nicht entfremdeter Verhältnisse machen, setzt die Resonanztheorie daher Resonanz als Gegenkonzept zur Entfremdung: Ein Selbst-, Ding- oder Sozialverhältnis kann dann als nicht entfremdet gelten, wenn es die Ausbildung von Resonanzachsen ermöglicht. Die Resonanztheorie steht damit in der Tradition der Rosas Werk und die darin formulierte Resonanztheorie werden kontrovers aufgenommen und diskutiert. Resonanzsphären stellen in diesem Sinne kollektive Erfahrungsbezirke dar, in denen insbesonderedurch rituelle Praktiken bestimmte Weltausschnitte – Orte, Zeiten, Dinge (zum Beispiel Altäre oder Reliquien oderFußballtrikots), Personen (zum Beispiel Hohepriester oder Stars) und Handlungen – als resonanz- beziehungsweise antwortfähig etabliert, aufgeladen und erfahren werden.In der modernen westlichen Kultur kann so etwader Besuch von Opernoder von Rockfestivals für viele Menschen eine solche Achse konstituieren, andere Menschen suchen und finden Resonanz beim Bergwandern oder im Gemüsegarten, wieder andere im Gottesdienst oder auf dem Kirtag, denn Kunst, Natur und Religion bilden charakteristische (vertikale) Resonanzsphären der Moderne. Subjekte müssen offen genug sein, um sich berühren zu lassen, aber auch hinreichend gefestigt oder geschlossen, um mit eigener Stimme zu antworten.

Diese Neubestimmung erlaubt es, sowohl die jeweilige Welt als auch die Subjekte und die jeweiligen Beziehungen zwischen ihnen als kulturell und historisch veränderbar zu denken.Wenn Entfremdung als eine Beziehung der (inneren) Beziehungslosigkeit verstanden werden kann, dann bezeichnet Resonanz eine Form gelingender Beziehung, die durch vier Kernmerkmale definiert ist.Erstens.

Das Moment der Berührung.

Soziale Eingebundenheit 2. Der Soziologe Hartmut Rosa setzt in seinem neuen Werk auf \"Resonanz\" - die ist seiner Ansicht nach der richtige Weg, um der Steigerungslogik des Kapitalismus zu begegnen. Das soziale Recht ist ein Rechtszweig, der sich aus der Notwendigkeit der institutionellen Ordnung ergibt, die Konflikte menschlichen Verhaltens innerhalb der Gesellschaft zu lösen. Sich auf Resonanz einzulassen bedeutet, auf Verfügbarkeit zu verzichten.Wenngleich sich Resonanzbeziehungen gemäß diesem vierten Kernmoment nicht einfach willentlich und instrumentell herstellen lassen, lassen sich doch institutionelle, kontextuelle und dispositionale Bedingungen angeben, unter denen Resonanz wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher wird.

Wörterbuch der deutschen Sprache. Resonanz lässt sich nichtinstrumentell herstellen, und so, wie der angestrengte Versuch einzuschlafen den Schlafeher verhindert als begünstigt, scheinen Anstrengung und Erwartung die Etablierung einer Resonanzbeziehung tendenziell zu erschweren. Als solche Weltausschnitte können andere Menschen, Artefakte und Naturdinge, aber auch wahrgenommene Ganzheiten wie die Natur, der Kosmos, die Geschichte, Gott oderauch das Leben und nicht zuletzt der eigene Körper oder die eigenen Gefühlsäußerungenin Erscheinung treten. Das Moment der Unverfügbarkeit. 1. Wenngleich in rituellen Praktiken in der Regel eine Resonanzdimension im Vordergrund steht (in religiösen Ritualen etwa die vertikale, in politischen dagegen die horizontale Dimension), werden durchsie doch fast ausnahmslos Resonanzbeziehungen in allen drei Richtungen etabliert.

In diesen Sphären bilden sich individuell verschiedene Resonanzachsen als relativ zeitstabile Beziehungen zwischen einem Subjekt und einem bestimmten Weltausschnitt. Eine Voraussetzung für die Etablierung von Resonanzen sind zudem starke Wertungen des Subjekts, die dem Objekt eine über Begehren oder Attraktivität hinausweisende Bedeutung geben. Just in diesem transformativen Moment liegt die Erfahrung von Lebendigkeit; es ist ein notwendiges Merkmal einer jeden Resonanzerfahrung. Das Ergebnis dieses Wechselprozesses aus Erreichen und Erreichtwerden ist Selbstwirksamkeit im Sinne der Fähigkeit und Erfahrung, ein anderes zu berühren oder zu erreichen, ohne über dieses zu verfügen oder es zu beherrschen.Drittens. Es findet dabei weder eine Berührung noch eine selbstwirksame Antwort und erst recht keine Transformation statt. Resonanz impliziert also als zweites Moment, dass das berührte Subjekt sich als selbstwirksam erfährt nicht im Sinne einer Kontrolle oder Dominanz über das Berührende, sondern im Sinne eines wechselseitigen Erreichens und Verbundenseins; im Sinne eines Antwortverhältnisses. Deshalb lässt sich Resonanz auch als ein Prozess der Anverwandlung von Welt verstehen, der strikt zu unterscheiden ist von Akten der Aneignung. Damit geht ein zunehmender Beschleunigungszwang einher: um den Status quo innerhalb einer Gesellschaft der Moderne zu halten, ist eine zunehmend schnellere Steigerung von Leistungen, Innovationen, materieller Produktion nötig. Es gelingt, wenn wir uns auf resonante Weise mit anderen Menschen – in Freundschaft und Liebe, aber auch in der Politik –, mit bestimmten Dingen und Stoffen (etwa denjenigen, mit und an denen wir arbeiten) und mit dem Leben oder mit der letzten, umgreifenden Wirklichkeit als solcher (etwa in der Religion, in der Natur oder in der Kunst) verbunden wissen.Das schließt ein, dass wir auch zu uns selbst, zu unserem Leib, zu unserem Seelenleben und zu unserer Biografie in einem Antwortverhältnis stehen. So mögen zwei Menschen über starke musikalische Resonanzachsen verfügen, doch während der eine sie insbesondere zur Zwölftonmusik Schönbergs etabliert, findet sie der andere im Bereich von Heavy Metal – für die Resonanzachsen des jeweils anderen bleiben sie dabei beide taub. Autonomieerleben 3.

Kompetenzerleben .



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